Marketing für Architekten – spontan denken wir an die Vermarktung von Projekten, möglicherweise an Branding, an die attraktive Darstellung von Referenzobjekten, an Kommunikationsmittel, die mit eleganten Visualisierungen eine architektonische Haltung zeigen und so als Werbung für die Arbeitsweise von Architekten dienen. Was beinhaltet Architekturmarketing? Dieser Beitrag konzentriert sich auf den Kern des Marketings, den USP.
Die Mehrheit der Architekturbüros in der Schweiz, Deutschland und Österreich gehören in das Segment der Klein- und Mittelbetriebe. Dies ist oft keine beabsichtigte Positionierung, sondern ergibt sich aus der Kundenstruktur. Die Konkurrenz unter den Büros ist gross – und oft ist nicht zu erkennen, wofür sie stehen. Wo liegt der Nutzen für den Kunden, genau mit diesem Architekten oder dieser Architektin zusammen zu arbeiten? Es geht um das klare Leistungsangebot des eigenen Büros mit Positionierung, Spezialisierung, Kernkompetenzen und Erfahrung.
Positionierung und Architekturmarketing als Erfolgsfaktor
Die meisten Architekturbüros verfügen aufgrund ihrer Grösse nicht über grosse Marketingbudgets und auch nicht über genügend Personalressourcen, um sich ausreichend der Positionierung des Unternehmens, dem Branding und der Entwicklung des Kommunikationskonzepts zu widmen. Viele Architekten verhalten sich deshalb eher reagierend als proaktiv und vergeben damit viele Chancen. Dennoch ist es auch für Architekten unabdingbar, ein Alleinstellungsmerkmal zu erarbeiten und zu kommunizieren. Der USP trägt wesentlich dazu bei, warum sich ein Kunde für einen bestimmten Architekten bei der Auftragsvergabe entscheidet – weil er sich von anderen unterscheidet.
Haben nur grosse Architekturbüros einen USP?
Die Grösse des Architekturbüros spielt für die Identifizierung der USP keine Rolle. Lediglich die Entwicklung der spezifischen Kommunikationsstrategie wird sich anders gestalten. Die Kommunikationsstrategie muss auf jede Zielgruppe sehr spezifisch ausgelegt werden. Der USP ist die Basis für das Kommunikationskonzept und ist der erste Schritt in der Entwicklung der Kommunikationsstrategie. Erst in einem zweiten Schritt werden die weiteren Inhalte erarbeitet. Wichtig ist es, zu erkennen, dass jeder Architekt, wie jeder andere Unternehmer auch, sich mit seinem USP auseinandersetzt. Der USP ergibt sich in der Regel aus der Summe verschiedener Faktoren.
Der Architekt muss hier genügend Zeit einplanen, um genau und glaubwürdig definieren zu können, welcher sein USP ist. Es wird damit keine einzelne Massnahme definiert, sondern ein Nutzenversprechen, mit welchem sich das Unternehmen und damit die Mitarbeitenden auf allen Stufen über einen langen Zeitraum hindurch identifizieren werden. Viele Unternehmen verändern Ihren USP im Laufe Ihres Bestehens überhaupt nicht oder nur sehr geringfügig. Stellen Sie Ihren USP trotzdem regelmässig auf den Prüfstand. Gerade in der schnelllebigen Zeit mit der Digitalisierung in allen Lebensbereichen, können sich die Anforderungen Ihrer Zielgruppe schnell ändern.
Bedürfnisse und Nutzen des Kunden in den Mittelpunkt stellen
Letztlich geht es darum, sich mit der eigenen Herkunft, seinem Know-how und seiner Vision auseinanderzusetzen und all dies gegenüber dem Kunden glaubwürdig zu kommunizieren. Marketing für Architekten heisst, wie in allen anderen Branchen auch, die Perspektive der Kunden einzunehmen und ihre Bedürfnisse zum Mittelpunkt der eigenen Arbeit zu machen.
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